[B]@ morganaz
Fantastisch! Ich freu mich sooo für Dich! Sag mal... hast Du Fotos die Du ins Netz stellen kannst? Die Theorie der Niedrigdosierung ist und bleibt für mich zweifelhaft... Will Dich nicht unstimmen, aber ich persönlich gehe lieber eine Nummer sicher. Es sind einfach zuviele Studien auf den Markt, die belegen, dass man zu einer kommunlierten Dosis von mindestens 120 bis 150mg/kg kommen muss, um ein Rückfall zu verhindern... Hast Du hier im Forum schon mal gelesen, dass jemand der diese kommulierte Dosis geschluckt hat, rückfällig geworden ist? Hier hört man doch nur von Menschen die wegen einer Unterdosierung die Therapie nochmal durchziehen müssen... Naja... wie auch immer... Jeder muss es für sich und unabhängig vom Arzt entscheiden, was er tut... denn die Ärzte scheinen sich offensichtlich nicht einig zu sein! Schade eigentlich! Dir gratuliere ich auf jeden Fall für die sensationelle Besserung und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg
Eulchen
Hallo Eulchen,
natürlich habe ich die gleichen Bedenken wie Du, habe das auch vorgestern mit meiner Hautärztin besprochen. Es sei dabei erwähnt, dass sie quasi eine Pionierin der ersten Stunde ist und schon dabei war als in München erste Versuche mit Iso liefen. Ihrer Meinung nach wurde damals schon immer überdosiert. Speziell in meinem Fall meinte Sie, dass Iso bei jedem Menschen anders wirkt, der eine braucht 40 mg pro Tag um Erfolge zu erzielen, der andere nur 10 mg. Genauso sei es mit der Gesamtdosis, für den Einen reichen vielleicht 40 mg/kg und der Andere braucht 120 mg/kg oder mehr. Bei mir sei es zum Einen so, dass ich bei 10 mg schon super anspreche, zum Anderen bin ich nicht mehr so jung, so dass die Hautaustrocknung bei mir schneller zum Tragen kommt. Sie hat auf jeden Fall festgestellt, dass die Rückfälle bei niedriger Dosis nicht signifikant höher sind als bei Höherdosierung. Ich fühle mich bei ihr schon gut aufgehoben und kann dabei eigentlich nur abwarten.
In Kürze werde ich mal Fotos einstellen.
Was mir noch nicht so recht einleuchtet ist die Tatsache, dass wohl alle Nebenwirkungen von Iso (Lippen, Gelenke) reversibel sind, aber woher weiß dann meine Haut, dass sie nicht mehr in den alten Zustand zurückfallen soll?
Hier noch eine Studie zur Niedrigdosierung (auf dei beruft sich meine Ärztin):
15.08.2006
Isotretinoin niedriger dosiert in der Behandlung der Akne vulgaris
Seit Jahren ist die Wirksamkeit von systemischem Isotretinoin in der Dosierung von 0,5 – 1,0 mg/kg und einer Kumulativdosis von 120 mg/kg in der Behandlung schwerer Akne etabliert. In manchen Fällen wurde die Therapie jedoch durch hauptsächlich dosisabhängige Nebenwirkungen eingeschränkt. In den letzten Jahren wurde Isotretinoin zunehmend auch in Fällen von moderater Akne, die sich als therapieresistent gegenüber anderen Behandlungsmethoden erwies, erfolgreich eingesetzt. Eine Reduktion der Narbenbildung und Abnahme der psychosozialen Belastung ist ebenso für diese Patientengruppe von hoher Bedeutung. Aufgrund fehlender Studien hat sich das Therapieregimen mit niedrigerer Dosis noch nicht etablieren können.
In einer prospektiven, nicht-vergleichenden, offenen Studie wurden 638 Patienten mit moderater Akne papulopustulosa über sechs Monate mit einer Dosis von 20 mg/d (0,3 – 0,4 mg/kg) Isotretinoin behandelt. Die Patienten waren in zwei Altersgruppen eingeteilt: 12 bis 20 Jahre und 21 bis 35 Jahre. Alle zwei Monate fand eine Beurteilung der klinischen und laborchemischen Parameter statt.
Ergebnisse:
Nach der Behandlung wurde eine signifikante Besserung bzw. eine Komplettremission der Akne in 94,8 % der Patienten in der Altersgruppe 12 bis 20 Jahre und in 92,6 % in der Altersgruppe 21 bis 35 Jahre erreicht. Nur ein Patient musste die Studie aufgrund von stark erhöhten Triglyzerid-Werten abbrechen. Leicht erhöhte Serumlipid-Level und Leberparameter wurden in 4,2 % bzw. 4,8 % der Patienten nachgewiesen. 91 % der Patienten entwickelten eine leichte Cheillitis, 43 % der Patienten milde Xerosis, und bei 2,5 % der Patienten trat eine Epistaxis auf. Depression oder psychische Nebenwirkungen traten bei keinem der Patienten auf. Keine der behandelten Frauen wurde unter der Isotretinoin-Therapie schwanger.
Die durchschnittliche Kumulativdosis betrug in der jüngeren Altersgruppe 70,2 mg/kg, in der älteren Patientengruppe 66,8 mg/kg. Im Nachbeobachtungszeitraum von vier Jahren kam es in der Altersgruppe 12 bis 20 Jahre bei 20 Patienten (3,9 %) zu einem Rezidiv der Akne. Bei sieben der 20 Patientinnen wurde daraufhin die Diagnose eines polyzystischen Ovar-Syndroms (PCOS) gestellt. Die Rezidivrate zeigte sich mit einer Rate von 1:4 unter den Patientinnen höher als im Vergleich zu den männlichen Patienten. In der Altersgruppe 21 bis 35 Jahre trat bei sieben Patienten (5,9 %) ein Rezidiv auf, von den sechs Frauen wurde bei Zweien ein PCOS diagnostiziert.
Fazit:
In der vorliegenden Studie erwies sich der Therapiezyklus mit Isotretinoin von sechs Monaten in niedrigerer Dosierung als effektiv, nebenwirkungsarm und kostensparend bei Patienten mit moderater Akne vulgaris. Die Heilungsrate zeigte sich vergleichbar mit Studiendaten, bei denen Patienten mit moderater Akne mit der Standarddosis von 0,5 – 1,0 mg/kg behandelt worden sind.
Aufgrund der Dosisabhängigkeit der meisten Isotretinoin-Nebenwirkungen traten in der vorliegenden Studie deutlich weniger Nebenwirkungen auf: erhöhte Serumlipid-Level bei 4,2 % der Patienten (Standarddosis: 35 % der Patienten) und erhöhte Leberparameter bei 4,8 % der Patienten (10 % beim klassischen Therapieregimen). Ein Nachteil der niedriger dosierten Therapie mit systemischem Isotretinoin ist ohne Zweifel die längere Therapiedauer, die bei Frauen das Risiko des Auftretens einer Schwangerschaft erhöht.
Nach Meinung des Autors ist die niedriger dosierte Therapie mit Isotretinoin aufgrund der Reduktion an Nebenwirkungen und Kosten geeignet für Patienten mit moderater Akne, zur Therapie von schweren Akneformen ist jedoch weiterhin das klassische höher dosierte Therapieschema effektiver.
Quelle:
Low-dose isotretinoin in the treatment of acne vulgaris
Amichai B, Shemer A, Grunwald MH.
J Am Acad Dermatol 2006; 54 (4):644-646