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Xxx

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Antworten zum Thema Xxx - Akne,Pickel und Mitesser

#341 Bibabutzemann

Bibabutzemann

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Geschrieben 28 September 2011 - 19:14 Uhr

Es ist aber sehr unwahrscheinlich das man bei einer Standard Iso-Therapie nur mit trockenen Lippen davonkommt, das Glück haben nicht viele.


Lass' Dich nicht verunsichern, denn das ist absoluter Nonsens! Der member hat mit Sicherheit keine verlässlichen Quellen, die dies bestätigen (wahrscheinlich bezieht er sich gar einzig auf die paar dutzend Erfahrungsberichte hier im Forum).

Es ist viel mehr die Regel, dass sich die wirklich längerandauernden Nebenwirkungen während einer Iso-Medikation auf trockene Lippen bzw. Haut generell beschränken.

 

 

#342 member_1317

member_1317

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Geschrieben 28 September 2011 - 19:36 Uhr

1:1 aus der Packungsbeilage.

Sehr häufig:
- Blutarmut, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Verminderung oder Erhöhung der Zahl der Blutplättchen
- Augenlidentzündungen, Bindehautentzündungen, trockenes Auge, Augenreizung
- Erhöhte Transaminasen
- Lippenentzündung, Entzündung der Haut, trockene Haut, Schuppung, Juckreiz, Hautausschlag, Hautempfindlichkeit
- Gelenk und Muskelschmerzen, Rückenschmerzen
- Erhöhte Serumtriglyceride, verminderte High-density Lipoprotein

Häufig:
- Kopfschmerzen
- Nasenbluten, Nasentrockenheit, Nasen-Rachen-Entzündungen

Eine weitere Quelle, neben dem Beipackzettel und gelesenen Erfahrungen (unbestätigt!):

Die unter der Therapie mit Isotretinoin zu erwartenden Nebenwirkungen beruhen überwiegend auf einer Austrocknung von Haut und Schleimhäuten (Nase, Mund, Auge) und treten von Patient zu Patient in unterschiedlichem unterschiedlichem Ausmaß auf.

Folgende Nebenwirkungen sind während der Therapie unter mehrwöchiger Anwendung von 0,5 mg/kg KG/Tag und 1,0 mg/kg KG/Tag Isotretionin in etwa zu erwarten:

Art der Nebenwirkungen Häufigkeit in % bei Dosierung mit 0,5 mg/kg / 1,0 mg/kg

Lippentrockenheit 60 % / 90 %
Lippenentzündung 90 % / 95 %
Hautreizungen im Gesicht 55 % / 85 %
Hautschuppung 65 % / 70 %
Trockene Nasenschleimhaut 35 % / 65 %
Juckreiz 40 % / 45 %
Trockene Mundschleimhaut 30 % / 40 %
Reizungen der Augenbindehaut 20 % / 30 %
Verdünnung der Haut 15 % / 25 %
Haarausfall (leicht) 20 % / 20 %
Muskel-/Gelenkschmerzen 15 % / 20 %
Nasenbluten 15 % / 15 %


Quelle: Dr. Peter Augst

Wobei der Beipackzettel selbst natürlich am aussagekräftigsten ist. Der zeigt:

Neben Lippen- und Hauttrockenheit kommt es ebenfalls sehr oft zu Augenleiden (sehr nervig), Augenentzündungen, Gelenk- und Muskelschmerzen (Einschränkungen beim Sport), veränderten Blutwerten, Kopfschmerzen und Trockenheit der Schleimhäute (Nasenbluten, erhöhte Infektionsgefahr etc). Das sind eigentlich alle relevanten Punkte (und natürlich bis auf Kopfschmerzen auch lange anhaltend, sogar etwas über die Therapiedauer hinaus).

Einiges davon werden viele bei einer Standard-Iso-Therapie noch mitnehmen, so wie auch ich.

Lass' Dich nicht verunsichern

Das ist wie immer kein verunsichern, er soll wissen was ihn erwarten könnte.

Bearbeitet von member_1317, 28 September 2011 - 19:39 Uhr.

Isotretinoin-Therapie abgeschlossen
03.02.2011 - 19.10.2011
20-40 mg Tagesdosis bei 1,86m / 65 kg

Akne derzeit zu 100 % geheilt
Hautzustand: gut, jedoch viele kleine Narben (durch Tri?)

Aufgetretene Nebenwirkungen: Starke dauerhafte Augenentzündung, Lippenentzündung, Nasenbluten, Gelenk- und Muskelschmerzen, Gelenkentzündung, starke Müdigkeit, erhöhte Leberwerte

Aktuell bestehende Nebenwirkungen: Weiterhin Augenprobleme, leichter Hautausschlag

#343 Bibabutzemann

Bibabutzemann

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Geschrieben 28 September 2011 - 22:50 Uhr

Bestätigt mich doch. Alles, was über trockene Haut und allem was dazu gehört hinausgeht, tritt zu höchstens 30% auf.

#344 member_1317

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Geschrieben 28 September 2011 - 22:53 Uhr

Sehr häufig: Mehr als 1 von 10 Behandelten.
Nach oben hin aber offen.

Aber selbst 30 % sind für mich bereits viel.

Es ist aber sehr unwahrscheinlich das man bei einer Standard Iso-Therapie nur mit trockenen Lippen davonkommt, das Glück haben nicht viele.


Nach diesen angeblichen - wie gesagt unbestätigten! - Quoten von etwa 15 bis etwa 65 %, wird man irgendwas davon auch haben.

Bearbeitet von member_1317, 28 September 2011 - 22:59 Uhr.

Isotretinoin-Therapie abgeschlossen
03.02.2011 - 19.10.2011
20-40 mg Tagesdosis bei 1,86m / 65 kg

Akne derzeit zu 100 % geheilt
Hautzustand: gut, jedoch viele kleine Narben (durch Tri?)

Aufgetretene Nebenwirkungen: Starke dauerhafte Augenentzündung, Lippenentzündung, Nasenbluten, Gelenk- und Muskelschmerzen, Gelenkentzündung, starke Müdigkeit, erhöhte Leberwerte

Aktuell bestehende Nebenwirkungen: Weiterhin Augenprobleme, leichter Hautausschlag

#345 Josiane

Josiane

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Geschrieben 29 September 2011 - 05:33 Uhr

Eines ist dabei zu bedenken. Die Angaben in den Beipackzetteln zur Häufigkeit von Nebenwirkungen resultieren aus der Anzahl der an die Behörden berichteten Fälle.... die in der Regel von den verschreibenden Ärzten gemeldet werden. Dass hier aber ein ausgesprochenes Defizit besteht, d.h. dass die Ärzte leider sehr oft nicht an die Behörden melden, ist hinreichend bekannt. Nicht umsonst wird das Pharmakovigilanz-System in Europa dahingehend "umgekrempelt" und es soll gerade Patienten sehr erleichtert werden, über Nebenwirkungen direkt zu berichten.

Jeder hier im Forum, der über eine (mehr als leichte) Nebenwirkung XX berichtet, braucht nur einmal seinen verschreibenden Arzt zu fragen, ob er einen Meldebogen ausgefüllt hat...ich fürchte, es wird auf die Mehrzahl nicht zutreffen --> und geht somit nicht in die Häufigkeitsangabe ein. Besonders betrifft dies alle nicht dermatologisch-relevanten Nebenwirkungen. Bezüglich des Auftretens von psychischen Erkrankungen unter Isotretinoin sind bei den mir bekannten Fällen, und das sind nicht wenige, ca. 90% NICHT an die Behörden gemeldet worden. Kein Wunder, dass die Häufigkeitsangabe "sehr selten" lautet.

#346 Pete88

Pete88

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Geschrieben 06 October 2011 - 11:22 Uhr

Hey,
ich möchte meine Erfahrungen mit dem Wirkstoff Isotretinoin mit euch teilen. Ja, es ist ein verdammt guter Wirkstoff gegen Akne, es hilft innerhalb kürzester Zeit und langanhaltend. Jedoch sind die Nebenwirkungen des Medikaments nicht ohne. Ich selbst leide seit der Einnahme des Medikaments an starken Depressionen. Muss seit dem Antidepressiva einnehmen und eine Verhaltenstherapie machen. Wenn ich könnte würde ich die Einnahme dieses Medikamentes rückgängig machen. Es gibt gute Alternativen. Bei regelmäßiger Anwendung helfen diese auch. Seit gewarnt. Ich habe vor kurzem auch einen Fernsehbericht gesehen, indem diese Thematik ebenfalls aufgegriffen wurde. Mehrere Jugendliche haben sich bereits das Leben genommen und soviel ich weiß wird der Wirkstoff demnächst auch in Deutschland verboten werden. Ich hoffe es dauert nicht mehr lange, damit nicht noch mehr in die Falle dieses Wirkstoffes fallen. Denn die Depressionen setzen Zeitversetzt ein, man verbindet dies dann nicht mehr mit der Medikation des Wirkstoffes.
Viele Grüße

#347 foxyfoxy

foxyfoxy

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Geschrieben 07 October 2011 - 19:03 Uhr

Sehr bedauerlich was dir passiert ist, hätte nicht sein müssen, das einzige was man daraus lernen kann ist, das man das mittel bei ersten Anzeichen von psychischen beschwerden sofort absetzen sollte, auch wenn ich glaube das viele hier sich in den Rollstuhl setzen bei Gelenkbeschwerden und trotzdem weiter iso schlucken .


Bislang ist nur roaccutan vom Markt verschwunden, wegen den Klagen in den usa, natürlich gibt es noch etliche Generika.

Der Arzt ist oft gefährlicher als die Krankheit. Ein altes Sprichwort.
 


#348 Warnung

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Geschrieben 08 October 2011 - 20:43 Uhr

interessanter Film zu ISOTRETINOIN letzte Woche in der Sendung FAKT (ARD)

Depressionen wegen Akne-Medikament? | DasErste.de

#349 Warnung

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Geschrieben 09 October 2011 - 08:02 Uhr

Hallo foxyfoxy,

was wirklich besonders heimtückisch an ISOTRETINOIN ist, dass die Nebenwirkungen auch noch nach Abschluß der Behandlung (auch noch nach Monaten) auftreten können - und man kann eben nicht im Voraus sagen, bei wem - und bei wem nicht - . Ich kenne zwei Jungs, die wurden psychisch sehr krank. Sie müssen regelmäßig Psychopharmaka nehmen.
Unbegreiflich ist, dass die Ärzte hier in Deutschland per Gesetz nicht verpflichtet sind, Nebenwirkungen zu melden. Solange das so ist, wird sich wohl kaum was ändern, denn wer guckt ihnen auf die Finger? Ich glaube, dass deshalb sehr viele "Fälle" unentdeckt bleiben und u.a. Psychotherapeuten oft Fehldiagnosen stellen, weil sie einfach (noch) nicht wissen, dass ein Aknemittel der Auslöser für solch schlimme Nebenwirkungen sein kann.
Dass es ein verdammt gefährlicher Stoff ist, kann man auch daran sehen, dass Mädchen, die während oder kurz nach der Behandlung mit Iso schwanger werden, dringend zu einer Abtreibung geraten wird: es kann zu schweren Mißbildungen bei Föten kommen - das steht auch auf dem Beipackzettel...
Übrigens wurde neulich meinen zwei Neffen (16 u. 18 / beide haben Akne) von ihrem Hautarzt dringend empfohlen, Iso zu nehmen - mit den Worten: "das sei der Porsche unter den Aknemitteln". Das ist einfach unverantwortlich.

Im neuen Heft von Gute Pillen - schlechte Pillen gibt es einen Artikel zu der Gefährlichkeit von Iso: Aknetabletten mit Isotretinoin Gefahr von Selbsttötungen

#350 Warnung

Warnung

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Geschrieben 09 October 2011 - 08:14 Uhr

Hallo Pete88,

welche Alternative, die nicht so gefährlich ist, kannst Du empfehlen? Der Leidensdruck bei schwerer Akne ist ja doch immens. Dank für eine Antwort!

#351 emma_schroeder

emma_schroeder

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Geschrieben 09 November 2011 - 14:05 Uhr

Ist ein wirklich guter Tipp, auch wenn dieser etwas makaber beschrieben ist.
Werde meinen Hautarzt so bald wie möglich darauf ansprechen :)

#352 Warnung

Warnung

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Geschrieben 09 November 2011 - 14:55 Uhr

- ist leider nicht makaber beschrieben - das steht sogar auf dem Beipackzettel!

#353 emma_schroeder

emma_schroeder

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Geschrieben 10 November 2011 - 11:50 Uhr

Wirklich? Dann ist das ein sehr krass beschriebener Beipackzettel.

#354 foxyfoxy

foxyfoxy

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Geschrieben 10 November 2011 - 13:39 Uhr

Joa und bei Psychopharmaka sehen die Beipackzettel ähnlich aus.

Der Arzt ist oft gefährlicher als die Krankheit. Ein altes Sprichwort.
 


#355 Warnung

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Geschrieben 10 November 2011 - 13:57 Uhr

Hallo! Ein bisschen viel Text -, aber es lohnt sich - Dir alles Gute!

Der gefährliche Aknewirkstoff ISOTRETINOIN wurde bereits 1982 ! von dem Hersteller Roche unter dem Namen Accutane auf den Markt gebracht. Inzwischen gibt es viele Generika (billige Nachahmerprodukte) mit demselben Wirkstoff ISOTRETINOIN.

Ausschnitte aus verschiedenen Beipackzetteln (als Beispiel -)

Zu Roaccutan

"Falls Sie trotz strikter Empfängnisverhütung während der Behandlung mit Roaccutan - oder im Monat nach deren Beendigung schwanger werden oder den Verdacht haben, schwanger zu sein, müssen Sie sofort Ihren Arzt benachrichtigen. Er wird die unmittelbar erforderlichen Massnahmen ergreifen"

Was ist das anderes als eine Abtreibung - aber natürlich netter formumiert...

Zu Aknenormin

unter 2.2.c Schwangerschaft

"Aknenormin 20mg Weichgelatinekapseln" darf nicht angewendet werden. Bitte befolgen Sie alle Anweisungen, die in Abschnitten 2.1 sowie 2.2 aufgeführt sind.
Wenn Sie während der Anwendung schwanger sind, besteht ein hohes Risiko für äußerst ernsthafte und schwere Missbildungen beim ungeborenen Kind wie Wasserkopf, Fehlbildungen des Kleinhirns, Verkleinerung des Schädels, Gesichtsfehlbildungen, Gaumenspalte, Fehlbildungen im Bereich des äußeren Ohres, wie Fehlen der Ohrmuschel, kleiner oder fehlender äußerer Gehörgang, Fehlbildungen der Augen wie ungewöhnlich kleine Augen mit kleiner Hornhaut, Fehlbildungen von Herz und Blutgefäßen, wie angeborene Herzfehler, Verlagerung von großen Gefäßen, Löcher in der Herzscheidewand, Fehlbildungen der Thymusdrüse und Nebenschilddrüse.
Die Einnahme von "Aknenormin 20mg Weichgelatinekapseln" erhöht außerdem das Risiko spontaner Fehlgeburten."


Zu Isotretinoin ISIS 10mg Kapseln

2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" ist erforderlich

- Weibliche Patienten

Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, müssen Sie besonders vorsichtig sein. Sie dürfen dieses Arzneimittel nur einnehmen, wenn Sie alle Bedingungen des im Folgenden erklärten Schwangerschaftsverhütungsprogramms einhalten:
"Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" kann beim ungeborenen Kind Missbildungen hervorrufen (eine teratogene Wirkung haben), wenn es während der Schwangerschaft verwendet wird. Diese Missbildungen betreffen vorwiegend: das Gehirn und Rückenmark, das Herz und die großen Blutgefäße. Diese Risiken bestehen auch dann, wenn Sie "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" während der Schwangerschaft nur kurz eingenommen haben oder wenn Sie innerhalb eines Monats nach Beendigung der Behandlung schwanger werden. "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" erhöht außerdem das Risiko spontaner Fehlgeburten. Sie dürfen "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind oder irgendwann während der Behandlung schwanger werden könnten. Eine Schwangerschaft ist unbedingt zu vermeiden, und zwar auch bis zu 1 Monat nach Beendigung der Behandlung.
Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind und Ihr Arzt Ihnen "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" verordnet, müssen Sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Sie leiden an schwerer Akne (siehe Abschnitt 1.3), Ihr Arzt hat Ihnen das mit "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" verbundene Missbildungsrisiko erklärt und Sie haben verstanden, dass Sie nicht schwanger werden dürfen, und zwar weder während der Behandlung noch im ersten Monat nach Beendigung der Behandlung.
- Sie wissen, wie Sie eine Schwangerschaft verhüten können und sind in der Lage, die erforderlichen Empfängnisverhütungsmethoden zuverlässig anzuwenden: Ihr Arzt hat Sie informiert über Empfängnisverhütung und hat Ihnen eine Patientenbroschüre sowie eine Broschüre zur Empfängnisverhütung ausgehändigt. Außerdem hat er Sie an einen Frauenarzt überwiesen, der Ihnen erklärt, wie Sie die unterschiedlichen Methoden für eine wirksame Empfängnisverhütung anwenden.
- Sie haben verstanden und akzeptiert, dass Sie eine wirksame Empfängnisverhütung durchführen müssen, und zwar ununterbrochen, beginnend 1 Monat vor der Behandlung mit "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln", während der gesamten Behandlungsdauer mit "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" und bis 1 Monat nach Beendigung der Behandlung.
- Sie müssen mindestens 1, vorzugsweise 2 wirksame Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden. Wenn 2 Methoden angewendet werden, sollte eine dieser Methoden eine Barrieremethode sein. Alle Einzelheiten zur Empfängnisverhütung während der Anwendung von "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" finden Sie in der Broschüre zur Empfängnisverhütung, die Ihnen Ihr Arzt aushändigt. Diese Broschüre ist Bestandteil des vorgeschriebenen Schwangerschaftsverhütungsprogramms.
- Bevor Sie mit der Empfängnisverhütung beginnen, wird Ihr Arzt Sie bitten, einen ärztlich überwachten Schwangerschaftstest vorzunehmen. Dieser Test muss negativ ausfallen. Ein zweiter ärztlich überwachter Schwangerschaftstest, der durchgeführt wird, nachdem Sie mindestens einen Monat eine konsequente Empfängnisverhütung durchgeführt haben, muss ebenfalls negativ ausfallen. Dieser Test muss innerhalb von 3 Tagen vor der Verordnung oder am Tag der Verordnung erfolgen.
- Ihr Arzt hat Sie darüber informiert und Sie haben die Notwendigkeit verstanden: die Behandlung sofort zu beenden und unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie schwanger geworden sein könnten.
- Sie müssen die Anweisungen für eine wirksame Empfängnisverhütung befolgen, es sei denn, Ihr Arzt hat entschieden, dass dies bei Ihnen nicht notwendig ist. Dies gilt selbst, wenn Sie im Allgemeinen keine Monatsblutungen haben, wenn Sie derzeit nicht sexuell aktiv sind. Sie haben die Notwendigkeit regelmäßiger, monatlicher Untersuchungen verstanden und akzeptiert.
- Sie haben verstanden und akzeptiert, dass Sie einen Schwangerschaftstest vornehmen lassen müssen: während der Behandlung in der Regel monatlich, 5 Wochen nach Behandlungsende·
- Sie oder ein Elternteil haben Ihrem Arzt bestätigt, dass Sie/der Elternteil über die Risiken der Behandlung mit "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" aufgeklärt wurden und den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zustimmen. Ihr Arzt wird Sie oder ein Elternteil bitten, eine Erklärung zu unterschreiben, mit der Sie dies bestätigen.
Beenden Sie die Behandlung mit "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" sofort und informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger werden, und zwar während der Behandlung mit "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" oder innerhalb von 1 Monat nach Beendigung der Behandlung. Ihr Arzt wird Sie zur Untersuchung und Beratung an einen Frauenarzt oder einen Spezialisten auf dem Gebiet kindlicher Missbildungen überweisen.

UND DANN?

Ihr Arzt wird Ihnen schriftliche Informationen über die Voraussetzungen der Behandlung mit "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" geben. Wenn Sie diese Unterlagen aus irgendeinem Grund nicht erhalten, fragen Sie danach. Einschränkungen bei der Verschreibung und Abgabe Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist die verschriebene Menge pro Rezept auf einen Bedarf von 30 Tagen begrenzt. Ihr Apotheker darf Ihnen "Isotretinoin Isis 10mg Kapseln" nur innerhalb von 7 Tagen ab der Verordnung aushändigen. Das Rezept verfällt nach Ablauf der 7 Tage"

#356 Warnung

Warnung

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Geschrieben 10 November 2011 - 14:09 Uhr

Ein neuer Conterganskandal ist vorprogammiert -

ISOTRETINOIN, kurz "ISO" genannt, ist 10 x gefährlicher als Contergan!

Artikel von Cornelia Stolze in ZEIT WISSEN, schon 2005! http://www.zeit.de/2..._als_Contergan:

Gefährlicher als Contergan

Ein Anti-Akne-Mittel schädigt Neugeborene. Jetzt soll die Abgabe besser kontrolliert werden (- das war vor 6 Jahren, bisher ist nichts passiert!)
Es war der größte Arzneimittelskandal der Bundesrepublik, und alle waren sich seither einig: Nie wieder darf es zu einer ähnlichen Katastrophe kommen, wie sie Ende der 1950er Jahre das Schlafmittel Contergan verursachte. Millionen von Frauen - darunter viele Schwangere - hatten das Medikament schon bald nach der Markteinführung 1957 geschluckt. Denn die als gefahrlos gepriesene Pille schenkte nicht nur Ruhe und Schlaf. Sie half auch gegen Übelkeit in der Schwangerschaft. Kurze Zeit später kamen Tausende von Kindern mit schweren Missbildungen zur Welt. Als die Herstellerfirma Grünenthal - Monate nach der Entdeckung des Contergan-Wirkstoffs Thalidomid als Ursache für die Schäden und nach massivem öffentlichen Druck - das Mittel 1961 vom Markt nahm, waren 2500 Jungen und Mädchen in Deutschland missgebildet, mehr als 10 000 weltweit.
Steht nun eine ähnliche Tragödie bevor? Verdächtigt wird diesmal das Akne-Medikament Roaccutan. Immer wieder kommt es in jüngster Zeit zu Vorfällen mit dem Medikament. Allein in den USA wurden nach Berichten der US-Gesundheitsbehörde FDA in den vergangenen Jahren mehr als 2000 Frauen schwanger, während sie es nahmen. Und Hunderte von ihnen erlitten Fehlgeburten, brachten Kinder mit schweren Herz- oder Hirndefekten zur Welt.
Viele trieben schon vorher ab, aus Angst, ein körperlich oder geistig behindertes Kind zu bekommen. Auch in Deutschland sind 10 bis 20 Schwangerschaften unter Roaccutan-Therapie pro Jahr registriert. Wie hoch die Zahl wirklich ist, weiß allerdings niemand. Denn weder in den USA noch in Deutschland wurden solche Fälle bislang systematisch erfasst.
Bei seiner Markteinführung Mitte der achtziger Jahre schien Roaccutan ein Segen zu sein. Denn bis dahin waren die Dermatologen gegen schwere Akne - im Fachjargon noduläre Akne oder Acne conglobata genannt - so gut wie machtlos.
Die eitrigen Pickel hinterließen bei vielen jungen Menschen nicht nur Narben im Gesicht und am Körper, sondern auch in der Persönlichkeit. Dank des Mittels ist das Bild von akneübersäten Gesichtern auf der Straße fast komplett verschwunden. Kein Wunder, dass die Arznei in den vergangenen Jahren zum Kassenschlager avancierte. Im Jahr 2002 hatte der Umsatz in den USA eine Summe von 380 Millionen US-Dollar erreicht.
Die Kehrseite der Medaille: Kaum ein anderes Medikament ist so stark fruchtschädigend wie der Roaccutan-Wirkstoff Isotretionin. Das Fehlbildungsrisiko ist sogar zehnmal so groß wie bei Contergan. Selbst wenn eine Schwangere das Medikament nur für kurze Zeit eingenommen hat, führt es zu Missbildungen des Kindes, vor allem an Gehirn und Rückenmark, am Herzen und an den großen Blutgefäßen. Auch wenn sichtbare Schäden beim Neugeborenen fehlen, sind schwere Intelligenzdefekte, die erst später bemerkbar werden, höchst wahrscheinlich.
Hinzu kommt: Während Thalidomid nur in einer sehr kurzen Phase zu Anfang der Schwangerschaft Schäden hervorrufen kann, gilt dies bei Isotretionin während der gesamten ersten drei Monate. Und auch noch Wochen, nachdem die Frau das Mittel abgesetzt hat, ist die Gefahr nicht gebannt. Denn der Wirkstoff wird nur langsam abgebaut und aus dem Körper ausgeschieden.
Das hat jetzt sogar die oft als allzu industriefreundlich kritisierte US-Gesundheitsbehörde FDA auf den Plan gerufen. Seit Mitte August gelten in den USA für die Verschreibung des Akne-Mittels die gleichen Bedingungen wie für Thalidomid. Das wird heute wieder - unter anderem Namen und strengsten Auflagen - zur Behandlung von Lepra und einigen Tumoren eingesetzt. Wie bisher müssen alle Patientinnen in gebährfähigem Alter auch hierzulande zwei Schwangerschaftstests machen lassen, ehe sie ein Rezept erhalten. Zudem müssen sie zwei Arten von Verhütungsmethoden anwenden, solange sie das Akne-Mittel nehmen.
Die FDA hält nun jedoch schärfere Vorschriften für nötig: Neuerdings müssen sich alle Ärzte, Patienten, Arzneimittel-Großhändler und Apotheken in einem zentralen Register erfassen lassen, bevor sie das in den USA unter dem Namen Accutane vertriebene Medikament verschreiben, ausliefern, aushändigen oder erhalten dürfen. Damit will die FDA nicht nur die massenhafte Verschreibung des Mittels einschränken. Sie will auch sicherstellen, dass künftig jegliche schweren Nebenwirkungen und alle Schwangerschaften, die während einer Isotretionin-Therapie eintreten, erfasst und ausgewertet werden.
Dabei könnten sehr bald unangenehme Zahlen an die Öffentlichkeit gelangen.
Denn jene rund 2000 bekannten Fälle von Accutane-Patientinnen, die trotz aller Warnungen schwanger wurden, bilden nach Ansicht von Experten nur die Spitze des Eisbergs. Bislang waren Ärzte in den USA nämlich nicht verpflichtet, solche Problem-Schwangerschaften zu melden. Auch hierzulande, vermutet der Gynäkologe Wolfgang Paulus vom Institut für Reproduktionstoxikologie in Ravensburg, dürfte das Ausmaß der Probleme deutlich größer sein. Die wenigen Fälle, die seinem Institut oder dem Berliner Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie jährlich bekannt werden, sind nur Anfragen von Ärzten oder Frauen, die sich erkundigen, was sie nach einer Panne mit Roaccutan tun sollen. In der Regel, vermutet Paulus, läuft es anders. Wenn es zu einer Schwangerschaft gekommen ist, sind sich Arzt und Patientin meist ohne weitere Beratung einig, was zu tun ist: So schnell wie möglich abtreiben. Von diesen eindeutigen Fällen erfahren wir dann natürlich ebenso wenig wie von jenen, wo es womöglich zu einem Spontanabgang gekommen ist.
Dass es hierzulande immer wieder wegen Roaccutan zu Schwangerschaftsabbrüchen kommt, dessen ist sich auch Ulrich Hagemann vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) absolut sicher. Handlungsbedarf sieht der Behördenmann dennoch nicht. Er kennt lediglich drei Verdachtsfälle, die dem BfArm seit 1990 im Zusammenhang mit Roaccutan berichtet wurden. Und selbst bei diesen Fehlbildungen - einem Kind mit Gaumen-Lippenspalte, einem mit einer Herzklappenfehlbildung und einem mit einem Neuralrohrdefekt - sei unklar, ob sie tatsächlich durch das Mittel verursacht worden seien oder rein zufällig auftraten.
Zwar lagen dem Vorgängerinstitut des BfArm, dem ehemaligen Bundesgesundheitsamt, nach Angaben des pharmakritischen Informationsdienstes arznei-telegramm schon Mitte der neunziger Jahre fünf Meldungen zu angeborenen Missbildungen in Verbindung mit Isotretionin vor. Doch dieses Wissen scheint sich - gemeinsam mit dem BGA selbst - aufgelöst zu haben. Für den Reproduktionstoxikologen Paulus steht fest: Um hier mehr Transparenz hereinzubringen, brauchten auch wir ein zentrales Register.

#357 Leidenskamerad

Leidenskamerad

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Geschrieben 27 November 2011 - 21:11 Uhr

Ein neuer Conterganskandal ist vorprogammiert -

ISOTRETINOIN, kurz "ISO" genannt, ist 10 x gefährlicher als Contergan!

Artikel von Cornelia Stolze in ZEIT WISSEN, schon 2005! http://www.zeit.de/2..._als_Contergan:

Gefährlicher als Contergan

Ein Anti-Akne-Mittel schädigt Neugeborene. Jetzt soll die Abgabe besser kontrolliert werden (- das war vor 6 Jahren, bisher ist nichts passiert!)
Es war der größte Arzneimittelskandal der Bundesrepublik, und alle waren sich seither einig: Nie wieder darf es zu einer ähnlichen Katastrophe kommen, wie sie Ende der 1950er Jahre das Schlafmittel Contergan verursachte. Millionen von Frauen - darunter viele Schwangere - hatten das Medikament schon bald nach der Markteinführung 1957 geschluckt. Denn die als gefahrlos gepriesene Pille schenkte nicht nur Ruhe und Schlaf. Sie half auch gegen Übelkeit in der Schwangerschaft. Kurze Zeit später kamen Tausende von Kindern mit schweren Missbildungen zur Welt. Als die Herstellerfirma Grünenthal - Monate nach der Entdeckung des Contergan-Wirkstoffs Thalidomid als Ursache für die Schäden und nach massivem öffentlichen Druck - das Mittel 1961 vom Markt nahm, waren 2500 Jungen und Mädchen in Deutschland missgebildet, mehr als 10 000 weltweit.
Steht nun eine ähnliche Tragödie bevor? Verdächtigt wird diesmal das Akne-Medikament Roaccutan. Immer wieder kommt es in jüngster Zeit zu Vorfällen mit dem Medikament. Allein in den USA wurden nach Berichten der US-Gesundheitsbehörde FDA in den vergangenen Jahren mehr als 2000 Frauen schwanger, während sie es nahmen. Und Hunderte von ihnen erlitten Fehlgeburten, brachten Kinder mit schweren Herz- oder Hirndefekten zur Welt.
Viele trieben schon vorher ab, aus Angst, ein körperlich oder geistig behindertes Kind zu bekommen. Auch in Deutschland sind 10 bis 20 Schwangerschaften unter Roaccutan-Therapie pro Jahr registriert. Wie hoch die Zahl wirklich ist, weiß allerdings niemand. Denn weder in den USA noch in Deutschland wurden solche Fälle bislang systematisch erfasst.
Bei seiner Markteinführung Mitte der achtziger Jahre schien Roaccutan ein Segen zu sein. Denn bis dahin waren die Dermatologen gegen schwere Akne - im Fachjargon noduläre Akne oder Acne conglobata genannt - so gut wie machtlos.
Die eitrigen Pickel hinterließen bei vielen jungen Menschen nicht nur Narben im Gesicht und am Körper, sondern auch in der Persönlichkeit. Dank des Mittels ist das Bild von akneübersäten Gesichtern auf der Straße fast komplett verschwunden. Kein Wunder, dass die Arznei in den vergangenen Jahren zum Kassenschlager avancierte. Im Jahr 2002 hatte der Umsatz in den USA eine Summe von 380 Millionen US-Dollar erreicht.
Die Kehrseite der Medaille: Kaum ein anderes Medikament ist so stark fruchtschädigend wie der Roaccutan-Wirkstoff Isotretionin. Das Fehlbildungsrisiko ist sogar zehnmal so groß wie bei Contergan. Selbst wenn eine Schwangere das Medikament nur für kurze Zeit eingenommen hat, führt es zu Missbildungen des Kindes, vor allem an Gehirn und Rückenmark, am Herzen und an den großen Blutgefäßen. Auch wenn sichtbare Schäden beim Neugeborenen fehlen, sind schwere Intelligenzdefekte, die erst später bemerkbar werden, höchst wahrscheinlich.
Hinzu kommt: Während Thalidomid nur in einer sehr kurzen Phase zu Anfang der Schwangerschaft Schäden hervorrufen kann, gilt dies bei Isotretionin während der gesamten ersten drei Monate. Und auch noch Wochen, nachdem die Frau das Mittel abgesetzt hat, ist die Gefahr nicht gebannt. Denn der Wirkstoff wird nur langsam abgebaut und aus dem Körper ausgeschieden.
Das hat jetzt sogar die oft als allzu industriefreundlich kritisierte US-Gesundheitsbehörde FDA auf den Plan gerufen. Seit Mitte August gelten in den USA für die Verschreibung des Akne-Mittels die gleichen Bedingungen wie für Thalidomid. Das wird heute wieder - unter anderem Namen und strengsten Auflagen - zur Behandlung von Lepra und einigen Tumoren eingesetzt. Wie bisher müssen alle Patientinnen in gebährfähigem Alter auch hierzulande zwei Schwangerschaftstests machen lassen, ehe sie ein Rezept erhalten. Zudem müssen sie zwei Arten von Verhütungsmethoden anwenden, solange sie das Akne-Mittel nehmen.
Die FDA hält nun jedoch schärfere Vorschriften für nötig: Neuerdings müssen sich alle Ärzte, Patienten, Arzneimittel-Großhändler und Apotheken in einem zentralen Register erfassen lassen, bevor sie das in den USA unter dem Namen Accutane vertriebene Medikament verschreiben, ausliefern, aushändigen oder erhalten dürfen. Damit will die FDA nicht nur die massenhafte Verschreibung des Mittels einschränken. Sie will auch sicherstellen, dass künftig jegliche schweren Nebenwirkungen und alle Schwangerschaften, die während einer Isotretionin-Therapie eintreten, erfasst und ausgewertet werden.
Dabei könnten sehr bald unangenehme Zahlen an die Öffentlichkeit gelangen.
Denn jene rund 2000 bekannten Fälle von Accutane-Patientinnen, die trotz aller Warnungen schwanger wurden, bilden nach Ansicht von Experten nur die Spitze des Eisbergs. Bislang waren Ärzte in den USA nämlich nicht verpflichtet, solche Problem-Schwangerschaften zu melden. Auch hierzulande, vermutet der Gynäkologe Wolfgang Paulus vom Institut für Reproduktionstoxikologie in Ravensburg, dürfte das Ausmaß der Probleme deutlich größer sein. Die wenigen Fälle, die seinem Institut oder dem Berliner Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie jährlich bekannt werden, sind nur Anfragen von Ärzten oder Frauen, die sich erkundigen, was sie nach einer Panne mit Roaccutan tun sollen. In der Regel, vermutet Paulus, läuft es anders. Wenn es zu einer Schwangerschaft gekommen ist, sind sich Arzt und Patientin meist ohne weitere Beratung einig, was zu tun ist: So schnell wie möglich abtreiben. Von diesen eindeutigen Fällen erfahren wir dann natürlich ebenso wenig wie von jenen, wo es womöglich zu einem Spontanabgang gekommen ist.
Dass es hierzulande immer wieder wegen Roaccutan zu Schwangerschaftsabbrüchen kommt, dessen ist sich auch Ulrich Hagemann vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) absolut sicher. Handlungsbedarf sieht der Behördenmann dennoch nicht. Er kennt lediglich drei Verdachtsfälle, die dem BfArm seit 1990 im Zusammenhang mit Roaccutan berichtet wurden. Und selbst bei diesen Fehlbildungen - einem Kind mit Gaumen-Lippenspalte, einem mit einer Herzklappenfehlbildung und einem mit einem Neuralrohrdefekt - sei unklar, ob sie tatsächlich durch das Mittel verursacht worden seien oder rein zufällig auftraten.
Zwar lagen dem Vorgängerinstitut des BfArm, dem ehemaligen Bundesgesundheitsamt, nach Angaben des pharmakritischen Informationsdienstes arznei-telegramm schon Mitte der neunziger Jahre fünf Meldungen zu angeborenen Missbildungen in Verbindung mit Isotretionin vor. Doch dieses Wissen scheint sich - gemeinsam mit dem BGA selbst - aufgelöst zu haben. Für den Reproduktionstoxikologen Paulus steht fest: Um hier mehr Transparenz hereinzubringen, brauchten auch wir ein zentrales Register.


Problematisch für Frauen, nicht für Männer

#358 Warnung

Warnung

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Geschrieben 27 November 2011 - 21:57 Uhr

- kann leider auch problematisch für Männer sein, wenn deren Freundin schwanger wird und sie nicht weiss, dass sie durch eine Aknebehandlung mit Isotretinoin womöglich ein schwerst behindertes Kind bekommen kann... - außerdem:
es können auch Jungs mit schweren Fehlbildungen geboren werden (sh. oben, Beipackzettel)

#359 Leidenskamerad

Leidenskamerad

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Geschrieben 28 November 2011 - 00:29 Uhr

Naja wenn die Frau während ISO unverhütet Sex hat und ein missgebildetes Kind zur Welt bringt ist das wohl die Schuld der verantwortungslosen Mutter. ISO trägt nur passiv dazu bei, die Mutter aktiv. Finde Frauen sollt ISO nicht nehmen weil noch nicht geklärt ist was das Zeug alles dort anrichtet, das Sperma bei Männern soll ja angeblich nicht durch ISO beeinflusst auf irgendeine Art werden.

#360 Warnung

Warnung

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Geschrieben 28 November 2011 - 09:17 Uhr

Guten Morgen!

Ist natürlich richtig, dass in letzter Konsequenz das Mädchen oder die Frau die Verantwortung hat - sie hat schließlich die Schwangerschaft und ggf. muss sie alleine das Kind gross ziehen, aber es ist doch selbstverständlich dass der Partner immer auch mitverantwortlich ist - und vor allem informiert sein muss. Leider wird das zunehmend schwieriger, weil man inzwischen ja auch ohne Rezept an ISO kommt. Da gibt es keinen Arzt, der über die Nebenwirkungungen aufklärt - deshalb ist es so gefährlich.
Übrigens weiß man seit vielen Jahren ganz genau, was ISO alles anrichten kann, deshalb habe ich den Artikel aus 2005 "GEFÄHRLICHER ALS CONTERGAN" ins Akneforum gestellt.

ISO ist ZEHNMAL gefährlicher als CONTERGAN, aber man kann wunderbar sehr, sehr viel Geld damit verdienen - DAS finde ich unverantwortlich von den Verantwortlichen unseres Gesundheitswesens.

Nochmal der Ausschnitt aus dem Beipackzettel von "Aknenormin 20mg Weichgelatinekapseln":

Wenn Sie während der Anwendung schwanger sind, besteht ein hohes Risiko für äußerst ernsthafte und schwere Missbildungen beim ungeborenen Kind wie Wasserkopf, Fehlbildungen des Kleinhirns, Verkleinerung des Schädels, Gesichtsfehlbildungen, Gaumenspalte, Fehlbildungen im Bereich des äußeren Ohres, wie Fehlen der Ohrmuschel, kleiner oder fehlender äußerer Gehörgang, Fehlbildungen der Augen wie ungewöhnlich kleine Augen mit kleiner Hornhaut, Fehlbildungen von Herz und Blutgefäßen, wie angeborene Herzfehler, Verlagerung von großen Gefäßen, Löcher in der Herzscheidewand, Fehlbildungen der Thymusdrüse und Nebenschilddrüse.





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