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Iso-Therapie

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Antworten zum Thema Iso-Therapie - Akne,Pickel und Mitesser

#1 lea07

lea07

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Geschrieben 26 June 2009 - 00:05 Uhr

hallo erst mal:smilewinkgrin:
war jetzt schon ne ganze weile nicht mehr hier, habe vor ewigen zeiten mal hier einen beitrag geschrieben wegen der pille!

erst mal eine kurze zusammenfassung meiner "leidensgeschichte" hab seit ich ca. 13 bin unreine haut, welche sich dann mit 15 ungefähr zu einer verhältnismässig wirklich leichten akne entwickelt hat. habe danach von meiner hautärztin minac (antibiotikum) verschrieben bekommen nachdem andere cremes und wässerchen nicht wirklich angeschlagen haben (wer kennt das nicht)
Minac hat daraufhin super gewirkt, die haut hat sich superschnell gebessert und war echt zufrieden. Mit 16/17 ging der spass dann aber wieder von vorne los, und habe mich dann irgendwann entschieden die pille zu nehmen, war zu dem zeitpunkt allerdings schon total fertig mit den nerven, ich weiss eigentlich gar nicht wieso ich so lange gewartet habe bis ich etwas unternommen habe. von den freunden zurückziehen, totale scham, nicht mehr in die schule wollen, ihr kennt des ja wahrscheinlich alle!

Hatte allerdings nie heftige akne also wirklich relativ leichte, aber als mädchen, noch dazu umgeben von der total reinen, makellosen haut anderer macht das einfach depressiv.

Nun hab ich mich vor ca. 3 monaten dazu entschieden mit iso anzufange, (10 mg/ tag) und habe trotz der niedrigen dosierung eigentlich schnell verbesserung festgestellt, auch keine AV oder ähnliches. NW halten sich auch in grenzen, trockenen lippen halt.

Mittlerweile sieht die haut echt gut aus abgesehen von einzelnen flecken aber die kann ich ja abdecken.
Hab jetzt aber mal ne frage, meint ihr nicht dass akne nicht nur psychische probleme verursacht, sondern auch davon ausgelöst werden kann?

Hab mir sehr viele Gedanken dazu gemacht und es fällt schon sehr auf dass viele die schwerere Akne haben es nicht leicht hatten/haben im Leben seien das probleme zuhause oder was auch immer. Fällt einfach sehr stark auf und ich merke das auch bei mir selber. In der zeit nach der antibiotika therapie ging es mir sehr schlecht und prompt war die akne wieder da.

Deswegen scheint es mir auch so als ob viele eventuell nur die Symptome (akne) bekämpfen, nicht aber ihre eigentlichen probleme selber?

Dadurch liessen sich doch dann auch die rückfälle erklären oder? was meint ihr dazu?
glg lea:)

 

 

#2 IsoBoy94

IsoBoy94

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Geschrieben 05 July 2009 - 19:01 Uhr

Ich denke auch, dass Akne von den psychishen Problemen abhängt, denn die Haut spiegelt ja das wieder, wie es der Seele geht. Durch Stress werden ja auch Pickel gebildet.

#3 Macha

Macha

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Geschrieben 05 July 2009 - 19:16 Uhr

Es ist mit sicherheit auch ein grund für akne. aber bestimmt nicht die ursache. Stress und psychischer druck können auslöser sein, aber der akneherd lauert trotzdem irgendwo im körper. bei uns in der familie ist das ein leidiges thema. jeder hat irgendwas mit der haut, fast alle frauen bei uns in der familie haben akne, meine oma schuppenflechte, meine mama neurodermitis, meine schwester pigmentflecken usw. alle frauen bei uns haben herpes. also meiner meinung nach ist das auch genetisch bedingt. obs stimmt ist eine andere frage aber es liegt nahe.
alles gute noch lg macha
29 Jahre

1,74 m - 71 kg

seit 1.07.09 - 20mg tgl

Überzeugt dass ES hilft! :thumbsup:

#4 Baby1986

Baby1986

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Geschrieben 05 July 2009 - 19:49 Uhr

Also ich hab anfang Februar einen extrem starken Akneschub bekommen!Nachdem ich monatelang üble Probleme zuhause hatte!Mein Hautarzt hat ganz klar gesagt, das dies der Auslöser für den Akneschub war!Hatte nämlich seit ca. 3 Jahren so gut wie keine Problme mit meiner Haut, mal hier und da paar kleine Pickelchen, aber nicht zu vergleichen mit dem, was ich die letzten Monate mit mir rumtragen musste!!!Aber seitdem ich im April mit Aknenormin begonnen habe, ist meine Haut super geworden! Hatte auch keine AV und die NW halten sich in grenzen, halt schon stark trockene Lippen, ab und an Rückenschmerzen und das ständig rote Gesicht!Aber das nehme ich sehr gerne in kauf für eine reine Haut!!!
seit dem 7.April - 30mg Aknenormin
seit dem 28.Mai - Prednisolon 20mg
seit dem 13.August - Prednisolon abgesetzt
seit dem 13.August - 30mg und 20mg Aknenormin im wechsel

#5 katrin77

katrin77

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Geschrieben 06 July 2009 - 13:56 Uhr

also ich halte sehr wenig von dieser psychischen komponente
stresspickelchen ja
alles andere vor allem richtige akne nein

ich hatte in meinem leben nie wirklich probleme
alles lief immer ziemlich gerade

auch bei den üblichen kleinigkeiten wie prüfungsstress, liebeskummer, etc. konnte ich nie veränderungen bei meiner haut feststellen

mir gehts psychisch und seelisch sehr gut und ich hab trotzdem pickel

#6 MinorThing

MinorThing

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Geschrieben 06 July 2009 - 14:11 Uhr

also ich halte sehr wenig von dieser psychischen komponente
stresspickelchen ja
alles andere vor allem richtige akne nein

Wie kommst du dadrauf?
Neurodermitis zB ist auch eine Hautkrankheit die psychische Ursachen hat.
Abwegig ist das also keines Falls.
(ich gehe bei mir selbst auch davon aus, dass zum Teil auch die Psyche mit einspielt)

ich hatte in meinem leben nie wirklich probleme
alles lief immer ziemlich gerade
mir gehts psychisch und seelisch sehr gut und ich hab trotzdem pickel

Und darauß schließt du, dass Akne nicht psychisch bedingt sein kann? Interessant...
Du kannst wie immer nur von dir sprechen, pauschalisieren alá "Is nich, geht nich" kannst du nicht.

Die Psyche ist etwas, was man keinesfalls unterschätzen sollte, auch was die Gesundheit angeht.

#7 katrin77

katrin77

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Geschrieben 06 July 2009 - 14:45 Uhr

Wie kommst du dadrauf?
Neurodermitis zB ist auch eine Hautkrankheit die psychische Ursachen hat.
Abwegig ist das also keines Falls.
(ich gehe bei mir selbst auch davon aus, dass zum Teil auch die Psyche mit einspielt)


Und darauß schließt du, dass Akne nicht psychisch bedingt sein kann? Interessant...
Du kannst wie immer nur von dir sprechen, pauschalisieren alá "Is nich, geht nich" kannst du nicht.

Die Psyche ist etwas, was man keinesfalls unterschätzen sollte, auch was die Gesundheit angeht.


ich bin einfach der meinung das heute in unserer gesellschaft die psyche als ursache für was auch immer sehr "in" ist und damit überschätzt wird
ich kann sie als ursache für richtige akne nicht sehen
da müsste ja jeder mit psychischen problemen auch irgendwelche körperlichen symptome entwickeln

Bearbeitet von katrin77, 06 July 2009 - 14:57 Uhr.


#8 MinorThing

MinorThing

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Geschrieben 06 July 2009 - 16:11 Uhr

Jeder reagiert auf psychische Probleme und vorallem Krankheiten (ich rede nicht von Liebeskummer oder sonstigem "Luxus") anders.
Panikattacken, Esstörungen, Kontaktvermeidung, Realitätsverlust, SVV, Depressionen (und damit meine ich nicht so etwas wie "Bin heute mal voll depri drauf"), Kontrollverlust usw usf, irgendwann schlägt sich das auch körperlich nieder. Und das sind nur die Symptome, das eigentliche Problem ist nochmal was anderes.
Manche reagieren eben auch mit körperlichen Beschwerden.
Und da gibt es eben auch Symptome wie Neurodermitis und andere Hautkrankheiten, dazu zählt auch Akne.

In Mode gekommen ist da gar nichts. Nehmen wir das Beispiel SVV. Wie oft hört man Sprüche wie "Der/Die will nur Aufmerksamkeit, pupertäres Verhalten, nichts weiter". Dass diejenigen, die augenscheinlich nur "Aufmerksamkeit" wollen massive Probleme mit sich selbst und ihrer Umwelt haben wird nicht gesehen.
SVV wird als Modekrankheit angesehen (abgesehen davon, dass es keine Krankheit sondern ein Symptom ist) und als Nichtigkeit abgetan, ich mein hey, ist doch nur pupertäres Verhalten!...

Natürlich mag es so pseudodepressive Vögel geben, die wegen jedem kleinen Wehwehchen rumheulen. Allerdings vergisst und übergeht man darüber hinaus diejenigen, die wirkliche Probleme und Krankheiten entwickelt bzw entwickelt haben. Ein gesellschaftliches Problem. Es wird weggeschaut und hinterm Rücken geredet und Urteile werden gefällt ohne sich mit der Materie zu beschäftigen.
Ich unterstelle dir auch einfach mal ganz dreißt, dass du dich nie weiter damit auch nur annähernd näher beschäftigt hast.

Du schreibst, dass du selbst nie psychische Probleme hattest oder hast. Wie kannst du dir also erlauben ein Urteil über alle Betroffene zu fällen?
Woher willst du wissen, welche körperlichen Symptome sich (nicht) entwickeln können, wenn du selbst nie betroffen warst?
Ist mir unverständlich.
Hatte eigentlich nicht vor, dieses Thema so "ausarten" zu lassen, aber gegen soetwas bin ich allergisch.

Bearbeitet von MinorThing, 06 July 2009 - 16:39 Uhr.


#9 katrin77

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Geschrieben 07 July 2009 - 06:52 Uhr

liebe minor,

ich weiß nicht warum du dich so aufregen musst
ich kenn dich nicht
wenn ich dir auf die füße getreten bin, dann tut mir das leid
aber das hier ist ein öffentlichen forum
jeder kann hier seine meinung schreiben
du ja auch
wie man dann mit der meinung anderer umgeht muss jeder für sich entscheiden
ich unterstelle hier niemandem etwas
du unterstellst mir aber so einiges
und hier geht es schon lange nicht mehr um akne
deshalb schlage ich vor wir machen hier einen punkt

#10 MinorThing

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Geschrieben 07 July 2009 - 12:28 Uhr

Mein Beitrag ist sachlich geschrieben, ich bin weder ausfallend noch aggressiv geworden.
Unterstellt habe ich dir nur eins, uns zwar das hier: Ich unterstelle dir auch einfach mal ganz dreißt, dass du dich nie weiter damit auch nur annähernd näher beschäftigt hast.
In diesem Thread geht es darum, ob Akne von der Psyche ausgelöst werden kann und ich bin nicht vom Thema abgekommen, sondern ich habe meine Theorie und Meinung dazu ausführlicher dargelegt.
Ich seh also kein Problem darin, hier weiter darüber zu schreiben.
(Ein Forum ist vorallem eine Dikussionsplattform)

#11 katrin77

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Geschrieben 07 July 2009 - 13:24 Uhr

dann ist ja alles gut;-)
wir haben beide unsere meinung geäußert
wir sind gegensätzlicher meinung
und gut ist

#12 Kleine25

Kleine25

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Geschrieben 07 July 2009 - 13:35 Uhr

mein 2 akneschub nach meiner 2 isotherapie ist durch stress(psychischer druck) ausgelöst worden..ich finde stress hat sehr viel mit akne zu tun..
Seit 16 Jahren Akne :ack2:
3 Iso Kuren hinter mir:frown2:
Dank der Pille endlich Aknefrei seit 2009

#13 Levitra

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Geschrieben 10 July 2009 - 17:00 Uhr

Natürlich "kann" psychischer stress eine akne bzw. andere Erkranungen mit z.b. Magen-Darm beschwerden verschlimmern, schlimmstenfalls auslösen, jedoch ist dass denke ich nicht die ursache des eigentlichen problems. bei persistierender akne vulgaris liegt der grund eher in der beschaffenheit der haut und drüsen(also in den genen verankert). und bitte sagt niemals einem neurodermitis erkrankten dass die ursache seiner probleme in der psyche liegen!!!

#14 MinorThing

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Geschrieben 10 July 2009 - 17:16 Uhr

Ich hab ja nicht gesagt, dass es in 100% der Fällen so ist.
Aber Neurodermitis ist eben eine typische Krankheit die von der Psyche ausgelöst werden kann. Dazu kann man auch googlen, steht sehr oft dabie.

bitte sagt niemals einem neurodermitis erkrankten dass die ursache seiner probleme in der psyche liegen!!!

Wieso?

#15 Levitra

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Geschrieben 10 July 2009 - 17:41 Uhr

Genau sie "kann" davon ausgelöst werden,ist aber nicht der eigentliche grund der erkrankung! es sollte bestmöglich angestrebt werden die ursache zu beheben.

bitte sagt niemals einem neurodermitis erkrankten dass die ursache seiner probleme in der psyche liegen!!!

Schwer zu erklären, ich versuchs mal;
Ein Neurodermitis erkrankter würde versuchen den Fehler bei sich zu suchen (in seiner psyche) auch wenn dies gar nicht der grund für seine Erkrankung ist. natürlich sollte versucht werden eine stabile Psyche wieder herzustellen falls sie mal instabil war.
er oder sie kann also eine stabile und gesunde psyche haben, diese sich jedoch durch seine Fehlersuche eher umkehrt. ein stressfaktor kommt hinzu und die symptome könnten sich verschlimmern und eine wirkliche Ursachenbehebung hat nicht stattgefunden.

#16 MinorThing

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Geschrieben 10 July 2009 - 17:53 Uhr

Die häufigsten Ursachen für Neuro sind wohl Allergien, die Gene aber auch die Psyche.
Meine Neuro wurde wohl von der Psyche ausgelöst, da in meiner Familie sonst keiner Probleme damit hat/te und ich, wenn ich gegen irgendetwas allergisch wäre, immernoch akut Neuro hätte.
Ich denke, wenn jemand psychische Probleme hat, dann weiß er das auch und muss nicht danach "suchen".

#17 Levitra

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Geschrieben 10 July 2009 - 18:14 Uhr

"suchen" war vtl. auch das falsche wort, wie gesagt schwer zu erklären, aber derjenige wird versuchen dieses psychische problem zu beheben und wenn er es letztendlich behoben hat ist bei vielen trotzallem keine heilung erfolgt, höchstens eine besserung.ich würde mich mit einer besserung aber nicht zufrieden geben und würde lieber geheilt werden.
und nur weil keiner in der familie an neurodermitis erkrankt ist,heißt es nicht dass es keine genetische ursache hat. Genmutationen treten überall auf. Ein verwandter ist an ms erkrankt obwohl niemand zuvor in unserer familie auch nur ähnliche symptome gezeigt hat.

#18 Hellei

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Geschrieben 11 July 2009 - 23:53 Uhr

Hautkrankheiten: Wechselwirkung zwischen Haut und Psyche

Die Haut wird im Volksmund oft als „Spiegel der Seele“ bezeichnet. Auch Redewendungen, wie „das geht einem unter die Haut“, „das juckt mich nicht“ oder „das ist zum aus der Haut fahren“, weisen auf die enge Verbindung von Haut und Psyche hin. Die Haut, das größte Organ des Menschen, kann Gefühle darstellen. Dazu bedient sie sich einer eigenen Sprache. So löst beispielsweise Furcht eine Gänsehaut aus, Scham lässt erröten, Angst treibt uns den Schweiß auf die Stirn. Diese Reaktionen der Haut auf heftige Gemütsbewegungen erklärt Prof. Dr. med. Uwe Gieler von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universität Gießen so: „Die Haut und das zentrale Nervensystem haben den gleichen entwicklungsgeschichtlichen Ursprung – beide bilden sich beim Menschen aus den gleichen Anlagen.“
Doch die Sprache des Organs Haut wird häufig nicht verstanden. Dabei wäre genau dies dringend nötig. Denn Hautkrankheiten sind sehr verbreitet und nehmen immer mehr zu. In den vergangenen Jahrzehnten sind einige Hautkrankheiten wie Psoriasis und Neurodermitis (atopische Dermatitis) bereits zu Volkskrankheiten geworden. Etwa acht Prozent der Bevölkerung leiden darunter. Besonders bei Kindern treten Hautkrankheiten und Allergien immer häufiger auf. Bereits jedes vierte Kind ist von Neurodermitis betroffen.
Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis, Akne, Herpes, Kontaktekzem und Nesselsucht werden als „psychosomatische Dermatosen“ bezeichnet, weil sie somatisch gegeben, aber psychisch beeinflussbar sind. Sie sind meist genetisch veranlagt. Doch darüber, ob und wann die Krankheit ausbricht, wie sie sich manifestiert und wie lange sie andauert, entscheiden viele andere Faktoren mit, unter anderem Chemikalien, mechanische Hautreizungen und die Psyche.
Ob psychische Probleme die Ursache oder die Folge von Hautkrankheiten sind, ist immer noch nicht wissenschaftlich geklärt. Doch das ist auch gar nicht so wichtig. „Viel bedeutsamer ist es, die Wechselwirkung zwischen Psyche und Haut zu erkennen“, sagt der Münchener Diplom-Psychologe Lothar Niepoth: „Für den Therapeuten ist es entscheidend festzustellen, welche Gefühle, Verhaltensweisen und Ereignisse auf die Erkrankung zurückwirken und sie verschlechtern oder verbessern.“
Da die psychosomatischen Dermatosen einen psychischen Anteil haben, stellt sich die Frage, ob nicht auch durch psychotherapeutische Verfahren etwas erreicht werden kann.
Diese Frage ist interessant und berechtigt, doch die Erwartungen dürfen nicht zu hoch gesteckt werden. Die meisten psychosomatischen Dermatosen sind nicht heilbar. Es wurde bis heute weder ein schulmedizinisches noch ein psychotherapeutisches Verfahren entdeckt, das zu vollständigen Remissionen geführt hat. Dennoch ist es sinnvoll, auch die psychische Seite von Hauterkrankungen zu berücksichtigen und zu behandeln. Das zeigt zum Beispiel eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover. Dort wurden die Auswirkungen von Stress auf Neurodermitis und Psoriasis untersucht. „Psychischer Stress erzeugt starke immunologische Reaktionen“, sagen die Studienleiter Dr. Gerhard Schmid-Ott von der Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie und Prof. Dr. Werfel von der Dermatologischen Klinik und Poliklinik. Die beiden Forscher zeigten in ihren experimentellen Untersuchungen, dass sich bei Neurodermitikern unter akutem Stress sowohl die Zahl der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) als auch die der Immunbotenstoffe (Zytokine), die für die Entzündungen bei dieser Hauterkrankung wesentlich verantwortlich sind, stark erhöhte.
Doch Stress ist nicht der einzige psychologische Faktor, der einen Einfluss auf Hauterkrankungen hat. Auch soziale Defizite, Depressionen und Ängste spielen eine bedeutende Rolle. So erleben Patienten, die Probleme damit haben, sich gegenüber anderen Menschen durchzusetzen oder unbeliebte Aufgaben abzulehnen, immer dann Krankheitsschübe, wenn eine solche Abgrenzung misslingt. Die auffälligen Entstellungen, die mit manchen Krankheiten einhergehen, sind für die Betroffenen eine große Belastung. Viele trauen sich nicht mehr, ihre Haut zu zeigen. Wenn die Betroffenen verletzende Bemerkungen hören oder mit Blicken taxiert werden, ist es mit ihrem Selbstbewusstsein vorbei. Sie ziehen sich zurück. Nach und nach wird ihre soziale Isolation immer größer, und ihre Angst vor Ablehnung und Stigmatisierung kann sich bis zur sozialen Phobie steigern. Hinzu kommt, dass sich die Betroffenen gedanklich nur noch mit ihrem Hautproblem zu beschäftigen und sich dafür schämen. Hautkranke leiden besonders darunter, dass der Krankheitsverlauf unberechenbar und unkontrollierbar ist. Sie fühlen sich hilflos und entwickeln eine ängstliche Erwartungshaltung. Diese psychischen Reaktionen führen zu inneren Spannungen, die die Erkrankung länger aufrechterhalten können.
Jede Hautkrankheit hat außerdem ihre Besonderheiten. Zum Beispiel geht mit Neurodermitis oftmals ein quälender, unerträglicher Juckreiz einher. Die Betroffenen reagieren darauf, indem sie kratzen – meist so lange, bis die Haut blutet. Wiederholtes Kratzen kann zu Entzündungen, Entstellungen und zur Vergröberung der Haut (Lichenifikation) führen. Außerdem verschafft Kratzen nur kurzfristig Erleichterung und löst dann selbst wieder Juckreiz aus. Juckreizattacken treten meist kurz vor dem Einschlafen auf, bei Langeweile oder Ärger, bei mentaler Anspannung und in Wartesituationen. Häufig wird der Juckreiz beim Übergang von Anspannung zur Ruhe wahrgenommen. Kratzen ohne Juckreiz ist ein Ausdruck emotionaler Zustände und wird als „Spannungskratzen“ bezeichnet. Das „nächtliche Kratzen“ tritt auf, wenn der Betroffene sich im Schlaf nicht mehr bewusst unter Kontrolle hat.

In einer Psychotherapie werden in erster Linie die psychischen Probleme, die mit der Hauterkrankung einhergehen, angegangen. Dadurch soll indirekt der Hautzustand verbessert werden. Mithilfe von Entspannungsverfahren und kognitiven Strategien lernen die Betroffenen, Spannungszustände abzubauen, ihr Selbstwertgefühl zu verbessern und ihren Körper zu akzeptieren. Durch Kompetenztraining und Rollenspiele kann den Betroffenen dabei geholfen werden, ihre sozialen Defizite abzubauen. Kognitive Umstrukturierung hilft den Betroffenen, sich gedanklich nicht mehr so stark auf den Hautzustand zu fixieren und ihn nicht mehr zu dramatisieren. Weitere Bestandteile der Therapie sind Stressmanagement, Selbstsuggestion, Selbstsicherheitstraining, Aufbau von Copingstrategien und Suche nach alternativen Verhaltensweisen zum Kratzen. Darüber hinaus müssen die Patienten ausführlich über ihre Erkrankung informiert werden. Therapeuten, die Hautkranke behandeln, müssen also nicht nur über psychotherapeutische, sondern auch medizinische Kenntnisse verfügen. Sie sollten außerdem auf die Compliance achten, um eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen. Diese Therapiemaßnahmen sollen den Umgang mit der Hautkrankheit erleichtern und den Leidensdruck der Betroffenen vermindern.
Psychodermatologen und Psychoimmunologen wissen noch nicht viel über die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen zwischen Psyche und Haut. Doch es wurde inzwischen nachgewiesen, dass verhaltenstherapeutische Programme zur Verbesserung der Hauptsymptomatik beitragen.

Ungekürzter Text ist hier zu lesen: Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Hautkrankheiten: Wechselwirkung zwischen Haut und Psyche" (10.11.2002)

Bearbeitet von Hellei, 12 July 2009 - 01:01 Uhr.

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#19 MinorThing

MinorThing

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Geschrieben 12 July 2009 - 00:32 Uhr

Hey Hellei
Find deinen Beitrag sehr interessant und ziemlich logisch. Glaube besser hätte mans nicht erklären können.

Bearbeitet von MinorThing, 12 July 2009 - 00:43 Uhr.


#20 Guest_franky_*

Guest_franky_*
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Geschrieben 12 July 2009 - 11:02 Uhr

schöner beitrag:thumbsup:.hört sich echt einleuchtend an,da ich mich auch in manchen punkten "wiederfinde".ich dachte nur bis jetzt nicht,dass wohl gerade bei neurodermitis,die psyche doch so eine große rolle spielt.





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