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Auch die Jahre schützen nicht vor Akne

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Antworten zum Thema Auch die Jahre schützen nicht vor Akne - Akne,Pickel und Mitesser

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Geschrieben 04 October 2006 - 21:08 Uhr

Quelle: Medical Tribune

Akne im mittleren Erwachsenenalter ist durchaus nicht selten. Oft sind die Betroffenen in ihrer Jugend sogar völlig davon verschont geblieben – umso mehr empfinden die meisten die Erkrankung als andauernde Belastung. Wie kann eine Behandlung aussehen?


Wodurch entsteht Akne überhaupt? Mitesser und Zysten bilden sich zunächst durch gestauten Talg, der nicht richtig über die Haarausführungsgänge auf die Hautoberfläche abgeführt wird. Die Ableitungen können nämlich an der Oberfläche verhornen, sodass sich der Talg unter der Hautoberfläche sammelt. Zudem produzieren die Talgdrüsen von Aknepatienten einfach zu viel von dem „Schmierstoff“, der eigentlich dazu dient, Haut und Haar geschmeidig zu halten. Deswegen glänzt die Haut dann auch fettig. Wenn sich dann noch bestimmte Bakterien auf der Haut vermehren (Propionibacterium acnes), bilden sich Knötchen und Eiterpusteln – die Akne.

Während die Akne in Pubertät und Schwangerschaft vor allem durch hormonelle Schwankungen ausgelöst wird, die sich mit der Zeit wieder regulieren, sollte man, wenn die unreine Haut später auftritt, immer gezielt nach Auslösern fahnden: Medikamente wie Lithium, Phenytoin und Jod z.B. führen nicht selten als „Nebenwirkung“ zur unreinen Haut. Bei Sportlern können Anabolika eine Akne auslösen und bei Frauen über 30 ist oft falsche „Pflege“ Schuld, nämlich wenn versucht wird, mit allzu „reichhaltigen Tages- und Nachtcremes“ ersten Knitterfältchen zu Leibe zu rücken. Bei manchen Patienten spielt auch die Ernährung eine bedeutende Rolle, z.B. der übermäßige Genuss von Milch, Quark bzw. Streichkäse oder der Vitamine B6 und B12.

Pickel durch Hormonstörungen
Wenn bei Frauen mittleren Alters plötzlich unreine Haut bzw. schwere Akne auftritt, können auch hormonelle Ursachen dahinterstecken. Treten die Pickel z.B. regelmäßig vor Einsetzen der Periodenblutung auf (prämenstruelle Akne), liegt dies vermutlich an einer Überempfindlichkeit der Talgdrüsen gegenüber männlichen Hormonen, deren Spiegel während des Zyklus schwanken. Bestehen jedoch zusätzlich unregelmäßige Blutungen, Bartwuchs im Gesicht, Haarausfall oder Übergewicht, lohnt es sich, einen Frauenarzt oder einen Facharzt für Stoffwechselstörungen (Endokrinologen) zu Rate zu ziehen, der dann auf spezielle Hormonstörungen untersucht.

Auch chronischer Stress kann übrigens „hormonelle“ Pickel machen. Amerikanische Wissenschaftler vermuten, dass der Körper unter permanenter Anspannung vermehrt männliche Hormone produziert und das Stresshormon Adrenalin die Wirkung dieser Androgene im Gewebe noch zusätzlich verstärkt.

Bitte mehrmals täglich reinigen!
Hat man eventuelle Auslöser beseitigt, gleicht die Therapie der Akne im Erwachsenenalter der in der Pubertät: Je nach Fettproduktion sollte man die Haut mehrmals täglich mit weichen saugfähigen Kosmetiktüchern und eventuell Benzoylperoxid-haltigen Wasch-suspensionen bzw. -gels reinigen. Außerdem bieten sich benzoylperoxidhaltige Gels oder Cremes an, die Mittel können jedoch die Wäsche verfärben! Anwenderfreundlicher sind fruchtsäure- bzw. glykolsäurehaltige Cremes.

In schweren Fällen wird der Hautarzt Azelainsäure, Vitamin-A-Säurecremes, Antibiotika als Creme oder Tablette oder bei Frauen „hautaustrocknende“ Anti-Baby-Pillen verordnen. Die Einnahme von Vitamin-A-Säure (Isotretinoin) als Tablette drosselt die Talgdrüsenproduktion zwar sehr effektiv, kann im Falle einer Schwangerschaft jedoch schwere Missbildungen beim Kind verursachen. Deshalb muss während der Einnahme streng auf Verhütung geachtet werden.

Für alle Akne-Therapien gilt: Sichtbare Erfolge treten oft erst nach Wochen bis Monaten ein, weil alle Therapien „nur“ neue Läsionen verhindern, die schon vorhandenen aber erst abheilen müssen, damit sich das Hautbild verbessert. Besonders ungeduldige Patienten können allerdings durch „Aknetoilette“ und Peelings die Abheilung beschleunigen. Unter Aknetoilette versteht man das Öffnen von Mitessern mit sterilen Kanülen oder Lanzetten – am besten durch medizinisches Fachpersonal. Peelings mit 70%iger Glykolsäure, die es allerdings nur in Arztpraxen gibt, bekämpfen schnell die übermäßige Verhornung, regulieren die Talgproduktion und wirken noch leicht antibakteriell.

 

 




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