Antworten zum Thema Lymphdrainage gegen Akne und Ödeme - Akne,Pickel und Mitesser

[akneforum]

Queller: Berliner Morgenpost

Lymphdrainage gegen Akne und Ödeme
Donnerstag, 20. November 2008 03:01 - Von Oliver Stenzel
Ob Stehender Kreis, Pumpgriff, Schröpf- oder Drehgriff: Alle Bezeichnungen stammen aus der manuellen Lymphdrainage, die sowohl in der Kosmetik wie in der Medizin Anwendung findet.
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Das Prinzip der vom dänischen Physiotherapeuten Emil Vodder (1896-1986) entwickelten Methode besteht darin, dass mittels sanfter Massage die Stauungen von Lymphflüssigkeit in Gewebe und Lymphknoten beseitigt werden. Anders als Massagetechniken darf die Lymphdrainage nie schmerzen, sie soll keine durchblutungsfördernde Wirkung haben. "Die Wirkungsweise der Lymphdrainage ist heute wissenschaftlich bewiesen", sagt Katharina Rüger, Chefärztin der auf die Behandlung von Lymphödemkrankheiten spezialisierten Feldbergklinik in St. Blasien (Baden-Württemberg). Ehe die Lymphdrainage in den 60er-Jahren medizinisch erschlossen wurde, wurde sie nur in der Kosmetik angewandt. Dort gibt es nach wie vor zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, erläutert Renate Raptis, Lehrerin für manuelle Lymphdrainage an der Anna-Hermann-Schule/Berufsfachschule für Kosmetik bei Köln. So wirke die Lymphdrainage stärkend auf das Immunsystem. Auch in der dermatologischen Kosmetik wird sie eingesetzt: Besonders erfolgreich sei die Anwendung bei Akne. "Mit der Lymphdrainage können Bakterien, Zelltrümmer und Talg, die durch geplatzte Mitesser ins umliegende Gewebe gelangt sind, über die Lymphe abtransportiert werden", sagt die Dozentin. Dies beuge Entzündungen vor, die Symptome werden verbessert, und die Narbenbildung wird verringert.
Auch bei Cellulite wird die Massagetechnik angewendet, doch "Cellulite lässt sich nicht ,weglymphen', aber man kann bewirken, dass sie nicht schlimmer wird", sagt Raptis. Wer als Kunde Sicherheit haben will, fachgemäß behandelt zu werden, solle nach einem Schulungszertifikat der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie fragen.

In der Medizin wird die Lymphdrainage zur Behandlung von Lymphödemen eingesetzt. Diese können Folge einer angeborene Schwäche der Lymphgefäße oder von Operationen und Verletzungen sein, bei denen Lymphbahnen unterbrochen werden. Laut Rüger kommt es bei Brustkrebsoperationen häufig zu Armlymphödemen, "weil ein Teil der Achsellymphknoten entfernt wird".
"Bei chronischen Lymphödemen ist die manuelle Drainage nur Bestandteil der komplexen physikalischen Entstauungstherapie", sagt Physiotherapeut Oliver Gültig. "Der Effekt der Lymphdrainage ist nach ein bis zwei Tagen vorbei." Für eine längere Wirkung müssten Lymphdrainage, Kompressionsverbände (Stützstrumpfe), Hautpflege und Bewegungstherapie kombiniert werden.