Antworten zum Thema Meine Erfahrung mit Isotretinoin - Akne,Pickel und Mitesser

[Nash89]

Hallo Akneforum Community,
im folgenden Text möchte ich Euch meine Erfahrung/Meinung zum Thema Isotretinoin schildern.
Angefangen bei mir, ich bin 22 Jahre alt, männlich und wiege ca. 70kg. Seit meinem 16. Lebensjahr hatte ich eine leichte-mittlere Akne vulgaris. Nachdem ich bereits alle möglichen Cremes und Waschgels ausprobiert hatte, diese aber nur sehr geringen Erfolg brachten , entschied ich mich zu einer ISO Therapie. Obwohl meine Akne nicht besonders schwerwiegend war, hat sie mich einfach teilweise genervt. Und das ist genau der Punkt an dem ich ansetzen möchte: Sie hat mich genervt, und genau deswegen nahm ich ISO. So sollte man auch meiner Meinung nach bei der Entscheidungsfindung bezüglich ISO vorgehen. Wenn Ihr unter der Akne leidet, auch wenn sie nur leicht ist, sie Euch aber nervt und ihr sie anders nicht wegkriegt, dann würd ich an Eurer Stelle auch ISO nehmen. Denn meinem Empfinden nach sollte man hier nicht die schwere der Akne, sondern die "schwere des Leidens" durch die Akne als Entscheidungsgrundlage wählen.
Nun zu meinen Erfahrungen die Therapie betreffend. Ich habe ISO sieben Monate lang genommen, davon die ersten drei 30mg/d, die restlichen vier dann 40mg/d. An Nebenwirkungen hatte ich zunächst nur leichte Kopfschmerzen, die dann aber nach der zweiten Woche verschwanden. Dann begannen irgendwann meine Lippen auszutrocknen, was auch bis zum Ende der Therapie so blieb.(bestes Mittel dagegen: Alfason Repair Creme, hatte damit die Lippen immer im Griff). Ab dem zweiten Monat wurden dann meine Augen sehr trocken, was ich mit Augentropfen bekämpfte. Wobei sich das dann nach weiteren zwei Wochen auch wieder normalisierte. Zuletzt wurden dann meine Haare extrem trocken, was sich nach Absetzen jedoch wieder normalisierte. Kurzum, die Nebenwirkungen waren bei mir vernachlässigbar gering, die Wirkung dagegen hervorragend. Ich habe jetzt, fünf Monate nach der Absetzung, keine Akne mehr, weshalb ich dieses Mittel nur wärmstens weiterempfehlen kann. Desweiteren solltet ihr Euch nicht von den vielen Negativberichten bezüglich dieses Themas einschüchtern lassen.
Und zwar aus folgendem Grund: Ihr würdet einer sogenannten "reversen Survivorship Bias" auf den Leim gehen. Will heissen: im Internet findet Ihr natürlich hauptsächlich Leute bei denen es schiefgelaufen ist, diejenigen bei denen alles bestens verlaufen ist haben es nicht mehr nötig sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen bzw. keine Anreize dies zu tun.(Ich sehe das an mir selber, ich habe fünf Monate nix geschrieben und mache es jetzt auch nur weil ich es mir vor der Therapie fest vorgenommen habe.) Zusätzlich wäre es stochastisch falsch von einer unrepräsentativen Stichprobe (hier die negativen Berichte) auf die Gesamtheit (alle ISO Patienten) zu schliessen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich will damit nicht sagen dass der prozentuale Anteil der Leute, die negative Erfahrungen hatten vernachlässigter gering ist bzw. dass die Wahrscheinlichkeit für schlimme Nebenwirkungen vernachlässigbar gering ist, sondern lediglich dass die Beiträge im Internet nicht als Entscheidungsgrundlage dienen sollten, da es sich hierbei um eine nicht repräsentative Stichprobe handelt.Lasst Euch also vom Arzt beraten, redet mit den Euch nahestehenden Leuten darüber und wägt die Chancen und Risiken ab.
Hoffe dieser Beitrag unterstützt Euch ein wenig in Eurer Entscheidungsfindung.
Liebe Grüsse