Ich habe Akne seit ich 14 bin. Mal ausgeprägter, mal weniger stark.
Jeder Bereich meines Gesichtes war bis heute betroffen.
Am Anfang war es die Stirn (ziemlich stark- laut Arzt müsste ich mich gedulden, es vergeht ja wenn ich aus der Pubertät raus bin. HaHa, kennen wir schon)
Es folgte ausgeprägter Aknebefall auf Wangen, Kinn, Schläfen, Hals.
Vereinzelte Pickel gab es immer überall. Das Schlimmste sind die Unterlagerungen an Backen und am Hals (unter den Ohren)
Dazu kommt mein heißgeliebter Fettglanz in der T-Zone. Stirn, Nase, Kinn.
Und ganz schlimm wird es mit der Haut ungefähr eine Woche vor der Menstruation.
Da weigert man sich dann einfach zu glauben dass diese lästigen Hügel einfach so über Nacht kommen. Aber da diese ja hormonell bedingt sind kann man dann (fast) nichts dagegen tun.
Seit gut 10 Jahren geht das so.
Narürlich unternimmt man „einiges“ dagegen.
Einige Zeit ist man überzeugt von diesem Produkt- um es nach ein paar Anwendungsmonaten wieder abzusetzen da es schlicht und einfach nichts bringt und die Haut nur zusätzlich gereizt wird. Oder die versprochene Wirkung hält die ersten Tage an und dann ist es genauso wie vorher (Speziell Fettglanz betreffend)
Na ja. Meine Versuche beginnen bei preisgünstigeren Produkten aus dem Drogeriemarkt bis hin zu den Teuersten (Ich habe 3 Jahre in einer Drogerie gelernt und kann mit Sicherheit sagen dass ich etliche Produkpaletten durch habe- Von Garnier, Manhattan Clearface, L'oreal, Braukmann, Clearasil, Oil of Olaz, sogar die Eigenmarke und was es eben noch so alles gibt) Dazu muss ich sagen dass ich leider(!) auch zu agressive Waschlotionen und Gesichtswässerchen in Benutzung hatte.
Dies hatte zur Folge dass meine Haut noch mehr Talg produzierte. Die mattierenden Feuchtigkeitslotionen hatten keinen/sehr geringen oder nur anfänglichen Erfolg.
Vitaminpräparate wie Zink zeigten keine Wirkung.
Abschließend kann ich sagen dass das einzig Gute was der Drogeriemarkt zu bieten hat „Anti-Shine-Paper“ sind.
Diese hauchdünnen Blättchen saugen das überschüssige Öl sichtbar auf. Aber diese Methode ist eben nur für das „Akute zwischendrin“.
Da ich nach einiger Zeit ziemlich gelangweilt vom ausbleibenden Erfolg war und die meisten meiner Freunde und Bekannten entweder gar keine oder nur minimale Probleme mit der Haut hatten versuchte ich es auf Anraten einer Bekannten mit der Pille.
Bis jetzt habe ich 4 verschiedene Pillen und den Verhütungsring gehabt- der ja so eine geringe Hormondosierung anpreist. Jeder Versuch endete mit Wassereinlagerungen, (und dementsprechender Gewichtszunahme) Migräne, depressiver Verstimmung und bleiernder Müdigkeit. Bis ich mit meinem Arzt drauf kam dass ich eine Art Hormonunverträglichkeit habe.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Meine Haut wurde durch die Pille zwar besser aber dafür so viele Nebenwirkungen auf Dauer in Kauf zu nehmen- Nein, Danke.
Diese Methode ist dann doch eher für die Mehrzahl der Mädchen und Frauen geeignet die Hormone problemlos vertragen können.
Ich wechselte also zu Apothekenprodukten.
Besser verträglich und teurer(!) Nach etlichen Pflege- und Reinigunsprodukten verschiedener Hersteller (Vichy, Dermasence (überwiedgend AHA Produkte), Eucerin, Aknefug und und und) Wobei ein neueres Produkt von Eucerin (für fettige Haut) die ersten Wochen recht gut mattiert hat. Und dann, nach ca 4 Wochen konnte ich machen was ich will. Der Fettglanz war nach wie vor da.
Auch Feuchtigkeitsgele hielten nicht das was sie versprachen.
Mein nächster Anlauf: die Kosmetikerin.
Die teilweise angenehmen oder auch unangenehmen Behandlungen waren auf Dauer nicht berauschend und nachdem ich einiges an Geld reingesteckt hatte, habe ich es aufgegeben.
Nach meiner Ausbildung wechselte ich den Job. Ich arbeite nun für die führende Parfumeriekette Europas- und dadurch öffnete sich mir wieder eine neue Palette an Gesichtspflege.
Mein Geschichte beginnt also von vorne. Gesichtswasser, Lotionen, Gel, Waschemulsionen, Feuchtigkeitspflege für Misch- und fettige Haut, Anti-Pickel-Stifte, Masken, Umstieg auf teilweise richtig agressives Zeug oder auf ganze milde Sachen für die empflindliche Haut. Alles mehr oder weniger für die Katz.
Und da wir uns vor Proben, Schulungsgeschenken und auch allgemein Kosmetikgeschenken kaum retten können habe ich wirklich viel Zeit gehabt ein Produkt nach dem anderen auszuprobieren.
Irgendwann in der Zeit hörte ich ohne besonderen Grund schlagartig auf zu rauchen.
Und siehe da: Nach einer Weile waren die Unterlagerungen unter meinen Backen verschwunden.
Yeah. Der erste Erfolg den ich verbuchen konnte.
Dann wurde ich schwanger. Mein Gesicht wurde besser; dafür hatte ich rießige Akne am Hals bekommen. So schlimm war es noch nie. Und auch der Rücken war extrem befallen, sogar die Oberarme, sodass ich mich sogar während der Geburt, unter Geburtswehen(!!) vor meinem Freund und dem Arzt der mir hinten am Rücken die PDA legte schämte! So viel zu Hormonunverträglichkeit. Das war wirklich einer meiner Tiefpunkte.
Nach der Schwangerschaft verschwanden nur wenige Pickel vom Hals und es sollten noch 8-9 Monate vergehen ehe sich der Rücken von allein wieder besserte.
In dem Zeitraum hatten sich vom ständigen Drücken am Hals an diesen Stellen Unterlagerungen gebildet. Das war richtig fies. Denn gegen DIE konnte ich nicht wirklich was ausrichten.
Die Wendung
Der Gang zum Dermatologen.
Ursprünglich wollte ich mir Isotretinoin verschreiben lassen. Eine gute Freundin hatte mir Gutes davon berichtet.
Doch war ich (muss ich ehrlich zugeben) etwas eingeschüchtert von den Nebenwirkungen.
Aber auch das würde ich in Kauf nehmen. Ich hatte wirklich keine Lust mehr nach so vielen Jahren sinnloser Cremerei irgendetwas auszuprobieren.
Die Hautärztin betrachtete meine Probleme und riet mir zu Epiduo. Da dies ja Isotretinoin in Cremeform sei. Ich sollte Geduld haben, eine erste Wirkung tritt erst nach ca 6 Wochen ein. Ich sollte die Creme Morgens und Abends dünn(!) auftragen und keine weitere Pflege benutzen, da diese schon in Epiduo enthalten war. Nur eine milde Waschlotion und ggbf. Gesichtswasser. Wenn das dann nicht hilft sollte ich Aknenormin bekommen.
Sie schrieb mir das Rezept aus und ich war alles andere als begeistert.
Vor allem hatte ich von sehr vielen negativen Erfahrungen im Internet gelesen; es sei zu agressiv, viele hatten es vorzeitig abgesetzt, die Haut schält sich, die Haut wird nach einiger Zeit wieder schlechter, es ist nichts für empfindliche Haut etc.
Aber was soll's- ich hatte nichts zu verlieren und diesen letzten Versuch vor den Tabletten wollte ich noch starten.
Epiduo
Sehr viele machen den Fehler sich ganz schön viel Creme ins Gesicht zu „klatschen“. Wie bei einer normalen Feuchtigkeitspflege. Das ist FALSCH.
Ich brauche für das ganze(!) Gesicht eine erbsengroße Menge. Nicht mehr.
Das ist ein Gel. Und Gele sind SEHR ergiebig.
Ich hatte auf eigene Faust beschlossen die Creme sicherheitshalber nur Abends aufzutragen. Morgens nahm ich erstmal meine Pflege von Eucerin weiter.
Die ersten 4 Tage passierte ungefähr gar nichts. Keine Empfindlichkeit, keine Veränderung der Akne, keine Hautrötung/reizung, kein Schälen.
Und dann ging's los.
Mein Gesicht wurde sehr empfindlich und trocken. Die Haut wurde rot, ich begann mich ein wenig zu schälen. Sogar auf minimalen Druck mit bloßem Finger reagierte sie mit übertriebener Schmerzempfindlichkeit. Es brennt eigentlich den ganzen Tag, besonders nach dem Auftragen. Aber es war auszuhalten.
(Wer sich schon mal Aluminiumchlorid unter extrem empfindliche Achseln geschmiert hat, der weiss was Schmerzen sind.)
Die Haut schält sich nach einer Weile im ganzen Gesicht-
und DAS- Ladies und Gentlemen- ist ja auch Sinn der Sache. Die durch die Akne belagerte Haut muss erstmal „runter“ damit darunter eine neue, reine Haut zum Vorschein treten kann.
Diese Phase kann ein paar Wochen anhalten, aber da muss man durch.
Mit Iso müsst ihr genauso viel Geduld haben bis sich das Hautbild bessert. Aber ihr wisst dass es nach einer eventuellen Verschlechterungsphase besser wird. Genauso ist es bei Epiduo. Nur lassen sich einige durch die (anfangs) agressive Creme verunsichern und denken die Haut bleibt auf Dauer so empfindlich. Das ist nicht richtig. Die Haut muss sich lediglich dran gewöhnen. Und dann ist alles wieder beim Alten. Nur besser.
Morgens hat es wehgetan wenn ich mir das Gesicht gewaschen habe (schlicht und einfach Nivea Visage für empfindliche und trockene Haut) und wenn ich mit dem Wattepad das Gesichtswasser (selbe Serie, Nivea tr. & empf.) aufgetragen habe. Danach bei der Feuchtigkeitspflege- Brennen.
Abends nachdem ich mich mit der Reinigunsmilch abgeschminkt habe (danach wieder Gesichtswasser und Epiduo) das selbe Spiel.
Und nach ca 5-6 Wochen;
Die ersten Ergebnisse
(Mehr in Teil 2)
edit:
Titel geändert von kleen
Bearbeitet von kleen, 03 January 2012 - 15:45 Uhr.